Pressemitteilung 06/21

14.09.2021, Nr. 06/21

"Weniger Müll - mehr Strand" - LUNG veröffentlicht Meeresmüllbroschüre für die Ostsee

Plastikmüll in der Umwelt ist allgegenwärtig und belastet Gewässer und Böden. Deutlich wird diese Problematik auch an den Stränden entlang der Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern.

Die Broschüre „Weniger Müll – Mehr Strand“ gibt einen Überblick über die Herkunft des Meeresmülls, Ergebnisse des Strandmüll-Spülsaummonitorings, Resultate wissenschaftlicher Studien sowie Maßnahmen zur Verringerung von Müll. Eine Vielzahl von Praxisbeispielen zeigt, wie die Verschmutzung der Meere und Küsten reduziert werden kann. Dazu gehört die mit Landesmitteln geförderte „Plastik-Diät“ – ein Pilotprojekt des Deutschen Jugendherbergswegverbandes M-V zur Verringerung von Plastikmüll in Jugendherbergen. Auf der ebenfalls vom Land M-V geförderten Informationsplattform „Meeresmüll – Weniger ist Meer“ informiert die EUCC – Die Küsten Union e. V. rund um die Meeresmüllproblematik in Norddeutschland.

„Ob in Straßengräben, Flussufern, Wäldern und auf Wegen - auch in Mecklenburg-Vorpommern sind wir mit sorglos weggeworfenen Abfällen konfrontiert. Auch ist Müll in der Landschaft oder am Strand immer ein optisches Ärgernis, dass Einheimische ebenso betrifft wie Touristen, die in MV Urlaub machen und unser Land gerade wegen der unberührten Natur schätzen. Jede Initiative und jede Form der Aufklärung, die diesem Problem Einhalt gebieten, begrüße ich sehr“, erklärt Umweltminister Dr. Till Backhaus.

Die Müllbelastung der Ostsee wird entsprechend der EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) überwacht und bewertet. Seit 2013 ist das Strandmüll-Spülsaummonitoring an mehr als 20 Strandabschnitten entlang der Ostseeküste von M-V etabliert. Verschiedene Institutionen des Landes wirken daran mit.
Die Ergebnisse werden am LUNG geprüft, ausgewertet und dokumentiert. „In den ersten Jahren des Monitorings haben wir über 35.000 einzelne Müllteile registriert. Das bedeutet, dass im Durchschnitt 63 sichtbare Abfälle auf 100 Meter Ostseestrand gefunden werden“, resümiert Ute Hennings, Direktorin des LUNG. Trotz regionaler Unterschiede seien Kunststoffe das häufigste Material des Mülls im Spülsaum. „Etwa 80 Prozent der Müllfunde bestehen aus Kunststoff“, berichtet Ute Hennings weiter.

In Maßnahmenprogrammen der MSRL und regionalen Aktionsplänen ist die Vermeidung und Begrenzung von Meeresmüll für Deutschland festgelegt. Am Runden Tisch Meeresmüll entwickeln Fachleute und Mitglieder aus Interessengruppen konkrete Vorgehensweisen und unterstützen deren nationale Umsetzung.
Das LUNG engagiert sich hier in der Arbeitsgruppe zur Reduktion des Plastikmüllaufkommens in Kommunen. „Ein Leitfaden zeigt anhand von Praxisbeispielen, wie Städte und Gemeinden bereits jetzt Plastikmüll erfolgreich reduzieren“, erläutert Direktorin Ute Hennings.

„Unser Augenmerk muss sich vor allem auf jene Maßnahmen richten, die den Eintrag von Müll in die Umwelt an der Quelle unterbinden. Einmal in die Meeresumwelt gelangter Müll lässt sich gar nicht oder nur mit großem Aufwand zurückholen“, verdeutlicht Dr. Till Backhaus. „Verantwortungsvolles Verbraucherverhalten und verstärktes Recycling sind wichtige Voraussetzungen zur Verringerung des Plastikmüll-Problems und zum Schutz unserer Umwelt und damit unserer Meere“, appelliert der Minister. „Die Broschüre des LUNG soll helfen, das Bewusstsein zu schärfen und zum Mitmachen aufrufen“, so der Minister weiter.

Eine Möglichkeit bietet der International Coastal Cleanup Day (Internationaler Küstenputztag) am 18. September mit Müllsammelaktionen entlang der Ostseeküste.

Die 22-seitige Broschüre aus der Schriftenreihe des LUNG wurde in Zusammenarbeit mit der EUCC - Die Küsten Union Deutschland e.V. erstellt. Die Broschüre sowie der zugehörige Flyer sind ab sofort online auf der Internetseite des LUNG abrufbar: