Begriffsbestimmung, Erläuterung

Äquivalentdosis
Die Äquivalentdosis ist das Maß für die biologische Wirkung ionisierender Strahlung auf den Menschen. Sie ist definiert als das Produkt aus der Strahlungsenergie, die in einem Kilogramm Gewebe absorbiert wird und einem Bewertungsfaktor für die biologische Wirksamkeit unterschiedlicher Strahlenarten.
Die Äquivalentdosis wird in der Einheit Sievert (Sv) angegeben.
1µSv = Mikrosievert - ist der millionste Teil des Sievert
1mSv = Millisievert - ist der tausendste Teil des Sievert.

Aktivität (Radioaktivität)
Aktivität ist der Zerfall (Umwandlung) der Atomkerne eines Elementes unter Aussendung von Alpha-, Beta-, Gammastrahlung oder Neutronen. Die Aktivität charakterisiert die Strahlenquelle und ist ein Maß für die pro Sekunde zerfallenden (sich umwandelnden) Atomkerne. Sie wird in Becquerel (Bq) angegeben.

Aktivitätskonzentration
Als Aktivitätskonzentration wird die Aktivität eines radioaktiven Stoffes pro Volumeneinheit bezeichnet (z.B. Bq/l).

ALARA- Prinzip
„As Low As Reasonably Achievable“
Für die Strahlenschutzpraxis gilt das Prinzip der Minimierung, d.h. eine Strahlenexposition soll „so niedrig wie vernünftigerweise erreichbar“ sein.

Alphastrahler
Alphastrahler sind Radionuklide, deren Atomkerne beim radioaktiven Zerfall Alphastrahlen (Heliumkerne) aussenden. Alphastrahlen haben ein sehr geringes Durchdringungsvermögen.

Alpha-Strahlung
Beim radioaktiven Zerfall von Alphastrahlern werden Alphateilchen (Helium-4-Atomkern) freigesetzt. Die Alphastrahlung besteht aus diesen freigesetzten Alphateilchen. Die Alphastrahlen zeigt als Teilchenstrahlung das schwächste Durchdringungsvermögen im Vergleich zur Beta- und Gammastrahlung. So kann Alphastrahlung bereits von einem Blatt Papier nahezu vollständig abgeschirmt werden.

Betastrahler
Betastrahler sind Radionuklide, deren Atomkerne beim radioaktiven Zerfall negativ oder positiv geladene Elektronen aussenden. Betastrahlen haben nur eine geringe Reichweite (geringes Durchdringungsvermögen).

Beta-Strahlung
Beim radioaktiven Zerfall von Betastrahlern werden i. d. Regel Elektronen freigesetzt. In seltenen Fällen können auch Positronen freigesetzt werden. Die Beta-Strahlung besteht somit aus geladenen Elektronen bzw. Positronen. Das Durchdringungsvermögen dieser Teilchenstrahlung ist zwischen der Alpha- und der Gammastrahlung einzuordnen. Betastrahlung kann z. B. von Aluminiumblech abgeschirmt werden.

CASTOR
cask for storage an transport of radioactive material
Behältertyp für den Transport und die Zwischenlagerung von abgebrannten Brennelementen und verglastem hochaktivem Abfall. Mehr darüber erfahren Sie vom Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit , der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung oder die GNS Gesellschaft für Nuklear-Service mbH .

Deposition
Deposition bedeutet Oberflächenablagerung.

Dosis
Die Dosis ist ein Maß für die Wirkung absorbierter ionisierender Strahlung.

Emission
Die Ableitung oder Freisetzung von Stoffen in die Atmosphäre oder in Gewässer wird als Emission bezeichnet.

Gamma-Ortsdosisleistung
Die Gamma-Ortsdosisleistung (Gamma- ODL) ist die Strahlenexposition, die von außen auf den Menschen einwirkt. Sie wird angegeben als Äquivalentdosis, gemessen an einem bestimmten Ort in einer bestimmten Zeit (in der Regel pro Stunde). Die Maßeinheit ist Äquivalentdosis pro Zeit, z.B. Mikrosievert pro Stunde (µSv/h).

Gammastrahlung
Gammastrahlung  wird beim Zerfall von radioaktiven Atomkernen ausgesandt. Sie ist eine sehr energiereiche elektromagnetische Strahlung und damit von gleicher Natur wie das sichtbare Licht oder wie Radiowellen. Sie bewegt sich mit Lichtgeschwindigkeit und hat ein hohes Durchdringungsvermögen, so dass sie nur durch zentimeterdicke Bleiwände oder meterdicke Betonwände wirksam abgeschwächt werden kann.

Halbwertszeit
Die Halbwertszeit ist die Zeitspanne, nach der von der ursprünglichen Menge eines Radionuklids die Hälfte zerfallen ist.

Immission
Die Ausbreitung bzw. die örtliche/lokale Verbreitung von Stoffen (z.B. radioaktive Stoffe) in der Luft bzw. in Gewässern wird Immission genannt. Sie beeinflusst die Wirkung der Schadstoffe u.a. auf Mensch, Tier und Vegetation.

Ingestion
Als Ingestion wird die Aufnahme von radioaktiven Stoffen mit der Nahrung bezeichnet.

Inhalation
Als Inhalation wird die Aufnahme von radioaktiven Stoffen über die Atemwege bezeichnet.

Inkorporation
Als Inkorporation wird die Aufnahme von Stoffen in den menschlichen Körper bezeichnet.

Ionisierende Strahlung
Der Begriff Ionisierende Strahlung bezeichnet die beim Zerfall frei werdende Strahlung, die bei Wechselwirkung mit Materie direkt oder indirekt Ionen erzeugt (Alpha-, Beta-, Gamma-Strahlung).

Isotope
Isotope sind Atomarten eines Elementes mit gleichen chemischen Eigenschaften (und Ordnungszahlen), jedoch verschiedenen Massenzahlen und damit verschiedenen Eigenschaften hinsichtlich ihrer Radioaktivität.

Ortsdosis
Als Ortsdosis wird die an einem bestimmten Ort gemessene Äquivalentdosis bezeichnet.

Radionuklide (Nuklide)
Radionuklide sind radioaktive Stoffe, die sich spontan und ohne äußeren Einfluss umwandeln (zerfallen) und dabei energiereiche Strahlung aussenden.

Radionuklide, kosmogen
Durch Wechselwirkung der kosmischen Strahlung mit den Atomkernen der Atmosphäre entstehende Radionuklide.

Radionuklide, künstliche
Künstliche Radionuklide sind durch menschliche Tätigkeit erzeugte Radionuklide.

Radionuklide, natürliche
Natürliche Radionuklide sind nicht durch menschliche Tätigkeiten geschaffene, sondern in der Natur vorkommende Radionuklide.

Radioaktive Stoffe
Stoffe oder Gemische, die Radionuklide enthalten werden als radioaktive Stoffe bezeichnet.

Spaltprodukte
Künstliche Radionuklide, die bei der Spaltung von Atomkernen entstehen, werden Spaltprodukte genannt.

Spezifische Aktivität
Als spezifische Aktivität wird die Aktivität eines radioaktiven Stoffes pro Masseeinheit bezeichnet (z.B. Bq/g).

Strahlenexposition
Als Strahlenexposition wird die Einwirkung ionisierender Strahlung auf den menschlichen Körper bezeichnet. Es ist eine Bestrahlung von außen möglich (externe Strahlenexposition) und der Körper kann von innen bestrahlt werden (interne Strahlenexposition), wenn Radionuklide mit der Nahrung oder Atemluft in den Körper gelangen.

Strahlung, kosmisch
Kosmische Strahlung ist hochenergetische Strahlung. Primäre kosmische Strahlung ist eine reine Teilchenstrahlung (z. B. „Sonnenwinde“), sekundäre kosmische Strahlung ist die aufgrund von natürlichen Wechselwirkungsprozessen in der Atmosphäre entstehende Strahlung (Sekundärteilchenstrahlung).